2000er Jahre
Die packende Endphase
Die darauffolgende Saison sollte eine packende Endphase bieten: Unter Leitung des neuen Trainers Ex-Profi und Nationalspieler Wilfried Hannes aus Düren siegte man am vorletzten Spieltag beim Oberbrucher BC mit 4:0, während sich der Kontrahent um den 1. Platz und dem damit verbundenen Aufstieg in die Oberliga, der VfL Rheinbach, auf heimischem Platz gegen den FV Honnef mit einer 0:1-Niederlage einen folgenschweren Ausrutscher leistete. Beide Vereine lagen in der Tabelle mit 51 Punkten gleichauf.
Den Ausschlag für die Führung Freialdenhovens gab das Torverhältnis, das bei den Borussen mit 65:23 klar besser war, als das der Rheinbacher (50:22). Rheinbach musste am letzten Spieltag bei Borussia Brand gewinnen und außerdem darauf hoffen, dass die schon lange als Absteiger feststehende Rhenania aus Würselen der Hannes-Elf vor heimischem Publikum mindestens einen Punkt abknöpfen konnte. Diesen Gefallen tat die Borussia den Rheinbachern nicht. Freialdenhoven siegte souverän vor heimischen Publikum mit 4:0, womit der langersehnte Aufstieg in die vierthöchste deutsche Spielklasse endlich Realität wurde. Die Folge war ein Riesenjubel und eine große Fete im Stadion an der Ederener Straße.
Auf der Oberliga-Landkarte war Freialdenhoven eine besondere Erscheinung. Mit nur etwa 1 000 Einwohnern spielte das Dorf nun mitten unter Stadt-Mannschaften und Traditionsklubs, wie Schwarz-Weiß Essen, 1. FC Bocholt, Wuppertaler SV und zahlreicher Amateurmannschaften von Bundes- und Zweitligaklubs. Da bei Auswärtsspielen eine weitere Entfernung zurückgelegt werden musste, reiste man nun geschlossen mit einem Mannschaftsbus zu den Begegnungen in der Fremde. Als Aufsteiger konnte man in der neuen Umgebung durchaus überzeugen. Bereits während der Spielzeit wurde der Vertrag mit Trainer Wilfried Hannes bis zum Sommer 2002 verlängert. Des weiteren verpflichtete Präsident Rolf Imdahl mit Udo Fabrizius einen Team-Manager. Fabrizius’ Aufgaben liegen unter anderem darin, neue Sponsoren an Land zu ziehen. In der ersten Oberliga-Saison hatte man mit dem Abstieg wenig zu tun. 44 Punkte konnte die Borussia im Laufe der Saison verbuchen. Damit lag man am Ende in der Tabelle auf dem 9. Platz. Selbst die schmerzende Niederlage im Endspiel um den Mittelrheinpokal gegen die Außenseitertruppe von Blau-Weiß Brühl konnte nicht über die positiven Aspekte in der Meisterschaft hinwegtäuschen. Die Jülicher Lokalpresse bezeichnete die Saison 2000/2001 insgesamt als die „erfolgreichste der Vereinsgeschichte“.
Hinter den Resultaten des Vorjahres blieb man in der darauffolgenden Spielzeit zurück. Nach 34 Spieltagen hatte Freialdenhoven 41 Zähler auf dem Konto. Dies langte für einen mittelprächtigen 13. Platz. Des öfteren hatte das Team versucht, die ab und an sichtbaren spielerischen Defizite durch Kampf wettzumachen, was ihnen aber in der Rückrunde seltener gelang.
Ein Schlag des Schicksals
Im Februar 2001 verstarb Trudi Forst nach langer schwerer Krankheit. 28 Jahre lang war unsere Trudi, wie sie von allen nur liebevoll genannt wurde, Kassiererin, verantwortlich für die Kluftwäsche und diejenige, die in Duisburg aufgrund ihrer Kontakte bei der Passstelle die unmöglichsten Dinge möglich machte. Sie war eben die „Mutter des Vereins“ und wird unvergessen bleiben.
Aber das Leben musste weitergehen.
Das Trainingslager in Erkensruhr
Seit einigen Jahren wird vor der Saison ein dreitätiges Trainingslager absolviert. Dabei hat sich Erkensruhr am schönen Rursee in der Eifel als idealer Ort erwiesen. Die Mannschaft, der Vorstand und die lokale Presse bereiten sich in aller Ruhe auf die kommende Saison vor. Neben harten Trainingseinheiten kommt auch die Geselligkeit dabei nicht zu kurz. Der samstägliche Grillabend hat bereits Tradition und für manche Anekdote gesorgt, die allerdings aus Gründen der Diskretion hier unerwähnt bleiben sollen.
Das Highlight
Auch aus dem Ruhrgebiet kommt der vielfache deutsche Meister und Uefa-Cup-Sieger 1997 FC Schalke 04. Diese Mannschaft trat in Freialdenhoven zu einem Freundschaftsspiel gegen die Borussia an. Präsident Rolf Imdahl bezeichnete dieses ganz besondere Match als „ein Highlight in unserem Ort, wovon unsere Mitglieder Jahrzehnte nur geträumt haben.“ Der Vereinsboss bedankte sich außerdem bei Schalkes Manager Rudi Assauer, der „uns eine finanziell gestaltbare Brücke geschaffen hat, um dieses Ereignis möglich zu machen“. Am Spieltag war das Stadion an der Ederener Straße mit 3 500 Zuschauern nach dem Duell mit Germania Teveren in der Verbandsliga-Saison 1992/1993 zum zweiten Mal in seiner Geschichte ausverkauft. Trotzdem hätten sich die Fußballfans mit Sicherheit eine bessere Witterung am 1. April 2003 gewünscht. Regen und Sturmböen machten den Nachmittag sehr ungemütlich.
In der Meisterschaft dieses Jahres konnte die Borussia so gerade noch den Klassenerhalt schaffen. Lediglich drei Punkte trennte Freialdenhoven vom ersten Abstiegsplatz, auf dem die Amateure des Zweitligisten Alemannia Aachen standen. Eben genau gegen diese Mannschaft verlor die Borussia zuhause mit 2:3 am letzten Spieltag. Somit war das letzte Spiel unter Trainer Wilfried Hannes kein freudiges Ereignis.
Seit mehreren Jahren nahm die Borussia am jährlichen Turnier um den Sommer-Cup in Rurdorf teil und dies mit sehr großem Erfolg. Bereits fünfmal konnten die Borussen als Turniersieger den Platz verlassen.
Die Saison 2003/2004 stand mit Beginn unter keinem guten Stern. Im August 2003 musste kurzfristig ein neuer Rollrasen verlegt werden, da der Platz durch Sabotage zerstört wurde. Diese beispiellose Tat sollte aber leider nicht die letzte dieser Art bleiben.
Kurz vor Anpfiff zur vierten Oberligasaison musste die Borussia einen neuen Trainer mit dem Holländer Rob Hutting verpflichten, da der ursprünglich vorgesehene Heinz Otten nicht über die geforderte Lizenz verfügte und einer Ausnahmeregelung seitens des Verbandes nicht zugestimmt wurde. Ehe Mannschaft und Trainer zu einer Einheit geworden waren, stand man zur Winterpause mit nur 15 Punkten auf dem viertletzten Tabellenplatz. Mit unterschiedlich schwankenden Leistungen in der Rückrunde gelang dann noch noch der ersehnte Klassenerhalt durch ein 2:2 gegen GFC Düren am letzten Spieltag in letzter Sekunde.